Wieder einmal gerät Takimo in ein fantastisches Abenteuer. Die Mischung aus tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und purer Weltraum-Science Fiction, die „Takimo“ zu einer ganz besonderen Serie macht, tritt hier besonders in den Vordergrund. Die Erforschung der jungen, noch wilden Planeten ist an sich schon spannend, so dass die eigentliche Handlung fast ein wenig in den Hintergrund tritt. Mit der üblichen, guten Sprecherschar, passender musikalischer Untermalung und tollen Soundeffekten wird man förmlich in die Geschichte hinein gezogen. Die gelungen kreierte Atmosphäre lässt sich kaum mit anderen Serien vergleichen. Der gewohnte leichte 70er Jahre-Touch bleibt auch hier erhalten. Würde man die Hörspielserie verfilmen, könnte man aufgrund des visuellen Potentials „Magma“ gut als Auftakt nehmen. Wieder einmal wird deutlich, dass „Takimo“ derzeit immer noch keine ernsthafte Konkurrenz im Genre Science Fiction-Hörspiel hat, abgesehen natürlich von „Perry Rhodan“. (A.P.)
(Alexander Pohle, www.haikosfilmlexikon.de)
Takimo kommt mit der „Hawkwind“ gerade noch rechtzeitig „vorbeigeflogen“, um zwei Forscher in einer Raumstation über dem Magma-Planeten Glosch aus höchster Gefahr zu retten. Warum hörte niemand die Notrufe der beiden in der nahe gelegenen Forschungsstation auf Tondor? Ein unglücklicher Zufall? Bei einem ähnlich tragischen „Unfall“ kam auch der letzte wissenschaftliche Leiter der Forschungsstation um, so sagt man. Dr. Periost, der neue Leiter, weist jede Schuld von sich. Doch was hat er zu verbergen? Wer steckt ihm heimlich Zettel zu? Und was hat es mit dem emailleartigen Überzug auf sich, der sich plötzlich auf der Raumstation ausgebreitet hat? Schon bald wird es äußerst brenzlig für die Forscher und Takimo, denn ein Magnozyt, eine fremde Lebensform, scheint sich unbemerkt eingeschleust zu haben und bedroht die ganze Station…
Eine sehr untypische Folge, wenn man alle Takimo-Hörspiele gehört hat: Hier kracht und rummst es an allen Ecken und Enden, und wenn man beim Hören die Augen schließt, kann man sich schon vorstellen, was Hollywood aus dieser actiongeladenen Story gemacht hätte – ein wahres Feuerwerk an „zündenden“ Ideen, fiese Charakteren, tolle Sets (z.B. über dem Magmasee) und Aliens laden quasi zur Verfilmung geradezu ein! Hier ist alles dabei, was ein Science-Fiction-Film braucht, und zwar satt. Dabei schwächelt „Magma“ keinesfalls in den Punkten, die die Serie bisher so aus dem Sci-Fi-Einheitssumpf herausragen lassen: eine intelligente Story, tolle Atmosphäre und eindrucksvolle Musikstücke begleiten auch diese kurzweilige Action-Folge, so dass beste Unterhaltung geboten ist. Wem Takimo bisher zu zahm gewesen sein sollte (mir nicht!), der findet in Folge 6 einen Knaller, der richtig reinhaut.
Sprechertechnisch ist alles beim alten, also prächtig. Neben Peter Flechtner alias Takimo muss man diesmal Thomas Vogt als Pilot Jang und Tilo Schmitz alias Dr. Periost erwähnen, die sich aus einem rundum gut besetzen Cast herausspielen. Bei der Musik tun sich immer wieder neue Highlights auf, so zum Beispiel Chor mit Orgel oder ein paar tolle Pop-Synth-Stücke, die die Atmosphäre rund um die jungen Planeten toll zur Geltung bringen.
Fazit: Eine sehr untypische Folge, die vor Action nur so kracht, ohne auf ihre bisherigen Stärken zu verzichten – unbedingt anhören!
(Stephanie Pelzer-Bartosch, www.hoerspatz.de)
Story [29/30]
Über der feindlichen Oberfläche von Glosch trotzt eine Forschungsstation den gewaltigen Entwicklungsprozessen des jungen Planeten. Im glühenden Magma beobachtet ein Team von Wissenschaftlern die fremdartigen Magnozyten. Wesen, die in dem brodelnden Gesicht Gloschs im Stande sind zu leben. Fasziniert verfolgt der Geologe Schaan auf einem Monitor eigenartige Bewegungsmuster der Forschungsobjekte. Zahlreiche Magnozyten strömen aus den Tiefen empor, woraufhin die Beobachtungsstation zur Sicherheit in eine höhere Umlaufbahn steigt. Dann erscheint noch etwas anderes auf den Monitoren…
Takimo ist eine der Hörspiel-Serien, die schon in den ersten Sekunden ihrer Werke in der Lage ist eine Welt aufzubauen, welche sich unnachahmlich ihren Weg in die Vorstellungskraft des Hörers bahnt. Empfangen von einer trance-artigen Musik, bauen sich Einblicke in eine ferne Galaxie, eine Ästhetik der Gedanken auf, derer es für solch ein Hörspiel bedarf. Die Geschichte ist äußerst präsent und versteht durch einen effektvollen Anfang den weiteren Verlauf in ein spannendes, schwungvolles und rätselhaftes Bild zu rücken.
Während in der Umlaufbahn von Glosch etwas desaströses seine Kreise zieht, endet Takimos Reise durch das All abrupt durch eine Interferenz im Hyperraum. Mit einiger Besorgnis nimmt er die Analyse seines Bordcomputers zur Kenntnis, dass lebenswichtige Bereiche seines Hyperraumantriebes zerstört worden sind. Um den Schaden beheben zu können, ist er auf fremde Hilfe angewiesen. Mitten in der Suche nach einem geeigneten Planetensystem mit der notwendigen Infrastruktur erreicht ihn ein verzerrter Notruf. Die Ereignisse von Glosch kreuzen nun seinen Weg. Es gelingt ihm Teile der Besatzung der Station über Glosch zu evakuieren und anschließend zu ihrer Basis nach Tondor zu fliegen. Jener Planet dient Biologen und Geologen gleichermaßen als Forschungsobjekt, um die Entwicklung von Planeten vor Ort untersuchen zu können. Doch nicht nur die Forscher unter der Leitung von Dr. Periost verfolgen hier ehrgeizig ihren wissenschaftlichen Auftrag. Im Norden gehen die introver tierten Rachonten ihren eigenen Zielen nach…
Mit der sechsten Episode der Takimo-Reihe ist es den Produzenten gelungen, eine nahezu perfekte Atmosphäre zu arrangieren. Diese speist sich aus vielen Aspekten. Voran schreitet die vorherrschende Fertigkeit, Orte und Situationen so in Worte zu kleiden, dass diese förmlich spürbar werden. Das Hörspiel lebt dank seiner Fähigkeit, Unvorstellbares in greifbare Nähe zu rücken. Zur Zeit kenne ich keine Serie im Science Fiction Genre, die es in solch einer Perfektion beherrscht wie Takimo. Weiterhin präsentiert sich der aktuelle Ableger der Serie ungewohnt rasant. Die Handlung folgt über ihre gesamte Länge einen ungemein hohen Puls, der keine Möglichkeit zuläßt, sich von der Geschichte zu distanzieren. Neben der angesprochenen Dramatik, existiert in den Charakteren und ihren Verhaltensweisen die notwendige Tiefe, um das Hörspiel vielschichtiger und somit komplexer werden zu lassen. Momente der Gier, des Verrats und der Verführung s ind ebenso anzutreffen, wie ein kleiner Einblick in Takimos Leben. Aus diesen Essenzen mischt sich eine äußerst packende und spannende Atmosphäre, die das Abenteuer auf dem glühenden Ball Tondor exzellent zur Geltung bringt. In vielen Schnitten verteilt sich die Handlung auf diverse Ebenen, wodurch sich der Inhalt in der Breite auf alle Rollen verteilt. Infolgedessen steigert das Hörspiel seine Attraktivität, weil es auf diese Weise gemächlich sein Geheimnis preis gibt. Die Magnozyten stellen den fiktiven Bezug zum wissenschaftlichen Hintergrund der Folge dar, der sich mit der Entstehung von Planeten auseinandersetzt. Die Plasma-Wesen von Glosch sind den Entwicklungsstadien von Planeten entlehnt und verfügen über die ein oder andere spezielle Fähigkeit. Letztlich ist die Wahl des Settings ein wahres Fest für Sciene Fiction Fans. Ein düsterer Planet in einer extrem gefährlichen Phase seiner Entstehung, der geradezu die Phantasie herausforde rt. D azu die geheimnisvollen Rachonten, eine vermeintlich integere Figur, die Magnozyten…
Wunderbar!
Sprecher [28/30]
In einer hochkarätigen Besetzung schaffen die Synchronisten eine intensive Umsetzung des Skriptes. Peter Flechtner in der Rolle Takimos agiert abermals frisch und eloquent. Zur weiteren Stammcrew zählt Antje von der Ahe, die sich charmant dem Bordcomputer Nano annimmt. Wer nicht nur Sharon Stone sondern auch ihre deutsche Synchronstimme mag, darf sich freuen. Martina Treger vertont die Biologin Aiila in einer sehr selbstbewußten Art und Weise, die der Hörspiel-Figur gut zu Gesicht steht. Ihren Bruder Schaan darf Tobias Kluckert sprechen, der sich durch seine interessante Stimme empfehlen kann. In Tilo Schmitz [Stimme von Sat. 1] hat Dr. Periost eine verschlagene und somit passende Vertonung gefunden. Einen herrlichen Auftritt legt Bodo Wolf [Synchronstimme von Odo in Star Trek] hin. Beherzt mimt er Dr. Jodemathun, der anscheinend in Takimos Leben noch eine Rolle spielen wird. Zu guter Letzt darf sich noch Thomas Vogt [Synchronstimme von Morpheus in Matrix] alias Jang in die harmo nische Besetzung einreihen und mit seiner guten Darbietung die Kategorie Sprecher abschließen.
Musik [15/15]
Die Stücke sind einfach ein Genuß. Mal unheimlich, dann dramatisch, zurückhaltend und fordernd, treffen sie den Nerv für jegliche Situation. Manche Passagen entspringen aus einer älteren Polaris Produktion names EON. Vorzüglich ist auch wieder die technische Umsetzung gelungen Ein sehr kräftiger Klang…
Effekte [15/15]
Die Kulisse treibt das Hörspiel regelrecht an. Wie von Polaris gewohnt, ist auch diese Folge mit dem Auge für das Detail ausgekleidet worden. Tondors glühende Landschaft brodelt vor sich hin, die Forschungsstationen klingen wie abgelegene Tupfer intelligenter Lebewesen in einer lebensfeindlichen Umgebung und insbesondere die zerreißenden Laute der Magnozyten treiben einen den Schweiß auf die Stirn.
Cover [10/10]
Ein sehr bedrohliches und gewaltiges Arrangement. Die Seele dieser Folge wurde hervorragend eingefangen. Im Booklet sind sehr gut geschriebene wissenschaftliche Informationen über die Entstehung und Entwicklung der Erde anzutreffen.
Fazit [97/100]
Magma hat mich schlichtweg begeistert. In Anbetracht der sehr hohen Wertung, wird mir etwas mulmig zumute, da ich eigentlich nicht dazu neige, zu solchen Höhenflügen anzusetzen. Jedoch ist mir bislang nicht solch ein wunderschönes Sci-Fi Hörspiel unter die Finger gekommen.
(Thorsten Ciemny, Hoerspiel-Board)